Gemeindevertretung Dornburg

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Zwei Personen Fraktion rockt Dornburg

Unsere Fraktion FDP/DIE GRÜNEN besteht aus zwei Personen. Vielleicht eine ungewöhnliche Kombination, die aber bei uns strategisch gedacht war und gut funktioniert. In Abstimmungen, so unsere Absprache, stimmen wir unabhängig voneinander gemäß unserer jeweiligen Partei bzw. nach unserem Gewissen. Nicht immer sind wir einer Meinung. Einig sind wir uns aber, dass wir zu zweit 2023 ein paar gute Projekte auf den Weg gebracht haben. Allen voran eine Änderung der Stellplatzsatzung. Verlegt werden dürfen jetzt in Dornburg auf neu zu errichtenden Stellplätzen ausschließlich Sickersteine bzw. die Fläche der Stellplätze muss unversiegelt bleiben. Regenwasser kann so im Boden versickern und das Grundwasser erreichen. Diese Änderung ist deshalb so bedeutsam, weil am Orteingang Dornburg-Frickhofen zwei neue Wohngebiete mit zirka 150 Stellplätzen in Planung sind.
Diana Jordan, stv. Fraktionsvorsitzende FDP/DIE GRÜNEN Dornburg

Nicolas Hormel hat aus beruflichen Gründen sein Mandat niedergelegt

Knapp zwei Jahre nach seiner Wahl in die Dornburger Gemeindevertretung hat der in Wilsenroth lebende Gesundheits- und Krankenpfleger Nicolas Hormel (41) am 14. Januar 2023 aus beruflichen Gründen sein Mandat, das er für die BÜNDNIS`90/DIE GRÜNEN Hadamar|Dornburg Liste gewonnen hatte, niedergelegt.

Ihm folgt nun Diana Jordan (58) aus Frickhofen, die als parteilose Kandidatin ebenso für die grüne Liste in Dornburg angetreten war.

Der Vorsitzende des grünen Ortsverbandes Hadamar|Dornburg, Christoph Speier, zeigte sich gegenüber Nicolas Hormel sehr dankbar, dass er sich – neben seinem anstrengenden Job – zunächst alleine, dann in Zusammenarbeit mit dem FDP Vertreter, doch teilweise erfolgreich für Klima- und Naturschutz (u.a. Investition für klimaneutrale Beleuchtung) einsetzen und durchaus mit Hilfe von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fraktionen sowie des Bürgermeisters Andreas Höfner in die kommunalpolitische Materie einfinden konnte. Insgesamt bewertet Speier ohnehin die praktischen Ansätze der Verwaltung, um Dornburg zu einer vorbildlichen hessischen Klimakommune zu entwickeln, als „beispielgebend und gut“, was auch daran liege, daß „Höfner ein Bürgermeister ist, der weiß, wie es geht“.

Der neuen Gemeindevertreterin Diana Jordan wünschen die Grünen Erfolg und hoffen auf gute Zusammenarbeit im Sinne eines engagierten Klima- und Naturschutzes. Defizite bestehen nach wie vor bei der natürlichen Diversitätsbelebung durch Wiederherstellung verlorener Feldwege und Hecken. Forstwirtschaftlich wurden allerdings in Dornburg die richtigen Weichen gegen die klimabedingten Waldschäden eingeleitet.


Grünes Programm Dornburg: Klima- und Naturschutz, Verkehrsberuhigung und gutes Leben


Dornburg ist schön. Es braucht Ihre Stimmen, um unseren Dörfern auch eine gute Zukunft zu gestalten – nicht nur bei der anstehenden Kommunalwahl, sondern auch danach. Wir stehen dafür, dass in der Dornburger Gemeindevertretung künftig wieder fair und gelassen miteinander gesprochen wird. Dass alle einander zuhören. Dass Entscheidungen offen diskutiert, kommuniziert und verständlich erklärt werden.

Außerdem ist uns wichtig:

  • Die Entwicklung des kommunalen Klima- und Naturschutzes inklusive Rückführungsprogramm der eigenmächtig „privatisierten“ Feldwege in Dornburg.
  • Die Digitalisierung der Verwaltung unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Dornburger:innen durch z. B. Schulungen zu digitalen Anwendungen
  • Eine Verkehrsberuhigung der Ortsteile sowie Direktbusanbindungen an die ICE Bahnhöfe Limburg-Süd und Montabaur.
  • Besondere Fürsorge für die von Altersarmut betroffenen Frauen sowie für die im Gemeindegebiet lebenden geflüchteten Menschen.

Drei Vertreter:innen des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stehen bei der Kommunalwahl am 14. März 2021 erstmals auf dem Wahlzettel in Dornburg. Wir, Diana Jordan, parteilos, aus Dornburg-Frickhofen, Jürgen Rimkus, Dornburg-Dorndorf sowie Nicolas Hormel aus Dornburg-Wilsenroth wollen uns im Gemeindeparlament für einen gesunden Wald, Verkehrsberuhigung und ein gutes Leben in Dornburg einsetzen.

Klima- und Naturschutz
Besonders wichtig ist uns die Entwicklung des kommunalen Klima- und Naturschutzes. Die Hitzewellen und geringen Niederschläge der vergangenen Jahre haben viele Bäume rund um Dornburg verdorren lassen. Der anschließende Schädlingsbefall ist die Folge dieser Trockenheit. Forstarbeiter:innen haben dann nicht nur mit schwerem Gerät die toten Bäume aus den Dornburger Wäldern entfernt, sondern auch gesunden Baumbestand. Zurück blieben durch die schweren Maschinen hoch verdichtete Böden und verwüstete Brachflächen. Alles fand offenbar ohne ein durchdachtes Konzept statt, das die Zukunft der Bäume und unserer Wälder sichert.

Uns ist wichtig, dass mit den Wäldern in Dornburg künftig achtsamer und planvoller umgegangen wird. Die Nutzung von Wäldern hat sich in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend verändert. Nach den beiden Kriegen im vergangenen Jahrtausend war Holz als Bau- und Heizmaterial ein wichtiger Rohstoff. Deshalb baute man vor 100 Jahren und in den darauffolgenden Jahrzehnten in Deutschland schnell wachsende Fichten auf großen Flächen plantagenartig an. Diese Flachwurzler kommen ursprünglich aus dem kalten, wasserreichen hohen Norden Europas. Sie eignen sich nicht für die aktuell steigenden Temperaturen und den Wassermangel, die auch schon in Dornburg im Klimawandel spürbar sind. Ein Wald ist kein Wirtschaftsraum, sondern ein Erholungs- und Lebensraum für Menschen und Tiere.

Verkehrsberuhigung
Die Verkehrsberuhigung der einzelnen Ortsteile muss Teil eines Gesamtkonzepts zum kommunalen Klimaschutz sein. Dazu gehören unter anderem auch alltagstaugliche Radwege, die die einzelnen Ortsteile und die Region miteinander verbinden. Auf diese Weise können die Dornburger:innen dazu übergehen, ihre Fahrräder und E-Bikes nicht nur in der Freizeit, sondern verstärkt zur Fortbewegung im Alltag zu nutzen. An den Fahrrädern sorgen Kindersitze, Fahrradkörbe oder -anhänger dafür, dass auch kleine Menschen und Einkäufe transportiert werden können. Ausreichende Ladestationen für E-Bikes – und E-Autos – müssen dann in Dornburg ebenfalls eingerichtet werden. Ein weiterer Teil eines solchen Gesamtkonzepts zum Klimaschutz sind Direktbusanbindungen an die ICE Bahnhöfe Limburg-Süd und Montabaur. Berufspendler:inen kann so die die Nutzung und/oder der Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr erleichtert werden.

Feldwege
Zu den weiteren Erholungs- und Lebensräumen für die wir uns als Gemeindevertreter einsetzen wollen, gehört ein Rückführungsprogramm der eigenmächtig „privatisierten“ Feldwege in Dornburg. Etwa 25 (fünfundzwanzig!) Kilometer sind durch die mutmaßlich eigenmächtige Nutzung der Gemeinschaft verloren gegangen. Das ist etwa so weit, wie die Luftlinie von Langendernbach nach Haiger. Diese Wege fehlen als Spazier-, Rad- und Wanderwege. Wildblumen, die dort normalerweise wachsen könnten, fehlen als Lebensgrundlage von Insekten, die unter anderem unsere Obstbäume bestäuben. Diese kleinen Lebewesen sind wichtig in einem gesunden Ökosystem.

Selbstverständlich bedienen sich nicht alle Landwirte am Allgemeingrund der Gemeinde. Es gibt einige Landwirte in Dornburg, die die Wirtschaftswege erhalten.

Digitalisierung der Verwaltung
Die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig und nützlich eine funktionierende Digitalisierung ist. Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen mit daran arbeiten, die Digitalisierung der Dornburger Verwaltung voranzutreiben. Gerade für Berufstätige ist es immer vorteilhaft, wenn kommunale Formulare unkompliziert zu jeder Zeit online verfügbar und einreichbar sind. Diese Digitalisierung von Formularen muss zwingend die Bedürfnisse der Bürger:innen mit einbeziehen. Das heißt, dass eine verständliche kommunale Kommunikation über die Pläne, die Herausforderungen und Fortschritte der Digitalisierung informiert. Für die Menschen müssen Schulungen oder Einweisungen zur digitalen Nutzung stattfinden und die Gemeindeverwaltung muss bei Bedarf digitale Endgeräte zur Verfügung stellen.

Altersarmut bei Frauen
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den von Altersarmut betroffenen Frauen. Gerade viele Frauen der Babyboomer-Generation, die in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen werden, haben eine gute Schulbildung und Ausbildung. Anschließend haben sie sich nach kurzer Erwerbstätigkeit oft fast völlig auf die unbezahlte Familienarbeit fokussiert. Falls sie doch ins Berufsleben zurückgekehrt sind, dann meist in Teilzeit, um weiter alle Belange der Familie kostenlos managen zu können. Private Altersvorsorge in auskömmlicher Höhe haben sie in den meisten Fällen nicht betrieben bzw. aufgrund ihres geringen Einkommens auch nicht betreiben können. In seltenen Fällen haben ihre Ehe/partner finanziell ausreichend für sie vorgesorgt. Das Scheidungsrecht wurde schon vor Jahrzehnten so reformiert, dass eine lebenslange Versorgung der Familienmanager:innen bei einer Scheidung nicht garantiert ist. Die Renten dieser gut ausgebildeten Frauen werden somit aufgrund ihrer Erwerbsbiografie niedrig sein.

Oft ist diesen Frauen außerdem bis heute nicht bewusst, dass sie von dem Betrag, der auf ihrem jährlichen Kontoauszug der Rentenversicherung steht, die Steuern und die Sozialabgaben abziehen müssen. Ihre Netto-Rente fällt damit nochmal wesentlich geringer aus. Zum Thema „Altersvorsorge“ haben wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den unabhängigen Finanzcoach Robert Hello am 23.02.2021 von 19.00 h bis 20.00 h zu einem kostenlosen Online-Vortrag eingeladen. Wichtig ist hier, ausdrücklich zu betonen, dass Robert Hello unabhängig berät. Er verkauft nichts.

Um Familien der jüngeren Generationen ein gutes Einkommen auch im Alter zu ermöglichen, ist eine Berufstätigkeit mit einem ausreichenden Gehalt und einer passenden Altersvorsorge für Frauen und Männer unerlässlich. Wir wollen uns deshalb dafür einsetzen, dass alle Kindergärten/Kitas/Schulen in Dornburg Öffnungszeiten haben, die Eltern eine ganztägige Berufstätigkeit ermöglichen. Auch wenn immer mehr Tätigkeiten Remote von zu Hause ausgeübt werden, müssen die Betreuungszeiten der Kindergärten/Kitas/Schulen realistische Pendelzeiten zu Arbeitsplätzen der berufstätigen Eltern mit abbilden. Diese Investitionen der Gemeinde Dornburg in junge Generationen wird sich künftig auszahlen und unsere Gemeinde grundsätzlich attraktiver für moderne Familien machen.

Die im Gemeindegebiet lebenden geflüchteten Menschen haben ebenfalls unsere Aufmerksamkeit. Auch hier brauchen wir ein Gesamtkonzept, um sie mit ihren Bedürfnissen und mit Zukunftsperspektiven für ihr Leben in Dornburg zu integrieren.

(Programmauszug zur Kandidatur der allgemeinen Kommunalwahl am 14. März 2021)