Ein voller Reisebus fuhr morgens in Hadamar los Richtung Folkwangmuseum in Essen. Hier wird noch bis Mitte März das Diefenbach-Fries ausgestellt. „Wir ist Zukunft“ beleuchtet die Reformbewegungen des Übergangs von 19. auf 20. Jahrhundert, auf die der in Hadamar geborene Künstler maßgeblichen Einfluss hatte. Die Sehnsucht nach Verbindung mit der Natur, nach einfachen Lebensentwürfen führten in Kunst und Gesellschaft zur Bildung von Kommunen, Aussteigerprojekten, Reformbewegungen. Visionen und Utopien wie das Architektur-Konzept New Babylon sowie das Planetary Dance Project wurden in der Ausstellung aufgegriffen. Karl-Wilhelm Diefenbach, 1851 in Hadamar geboren, 1913 in Capri gestorben, gilt als Begründer und Impulsgeber dieser Bewegung, zu der auch zentral der Vegetarismus gehörte.
Mit Unterstützung des ehemaligen Oberstudienrates und für seine regionalhistorische Kompetenz bekannte Hubert Hecker (Frickhofen) stimmte Christoph Speier die Mitreisenden geschichtspolitisch und kulturell auf den Besuch im Museum Folkwang und in der ehemaligen Krupp „Villa Hügel“ in Essen ein.
Dafür ein großes Dankeschön!
Anschließend besuchten wir noch die „Villa Hügel“, die Krupp’sche Antithese einer Sehnsucht nach Natur und Verbindung zur Ganzheit. In der heute einer Stiftung gehörenden Schlossanlage (mehr Schloss als Villa!), wurde der immense Reichtum und die damit verbundene politische und gesellschaftliche Macht der Familie Krupp von Bohlen und Halbach deutlich. Steht nicht der Name Krupp für die deutsche Industrialisierung, die Stahlproduktion und den daraus folgenden Metall- und Maschinenbau und nicht zuletzt die „Exportnation Deutschland“. In der Ausstellung wurde auch die Verbindung der Familie Krupp mit der Kriegsindustrie der beiden Weltkriege und dem Nationalsozialismus beleuchtet.
Ein Tag voller wertvoller Eindrücke.
Danke an Herrn Weimer, der nicht nur tolle Busreisen nach Italien organisiert, sondern auch nach Essen
von Anke Föh-Harshman